Kalt duschen, 50 Liegestütz, Powerfrühstück mit Wunderwirkung zu mir nehmen, Meditation, Affirmationen aufsagen, danach etwas Stretching, die Hardtops des Tages durchgehen, “JAAAA” schreien und den Tag voll Energie und Tatendrang angehen. Gewinnen!

Nun ja, aus meiner Sicht der Dinge, hat man, wenn man so ein vielpropagiertes Disziplinprogramm am Morgen durchzieht, bereits verloren. Der Tag wird ja sprichwörtlich so, wie man ihn anfängt. Also danke, wenn meine Tage so verlaufen, möchte man mich bitte erschießen.

Ich stehe auf, mache mir einen Latte Macchiato – und zwar mit Liebe. Danach tue ich nichts. Ausser natürlich den Latte zu trinken, sonst würde es ja wenig Sinn ergeben.

Nichts tun. Wer nun aber das Wesen des Nichtstuns beschreiben will, steht natürlich vor dem Problem, nichts zu beschreiben. Es ist wie mit dem Loch in der Socke, erst durch den Kontext der Socke, bekommt das Loch eine erfassbare Form.

Also – kein Radiowecker der mich mit den ersten unwichtigen Greultaten und Weltuntergängen des Tages konfrontiert, keine Mails, kein Facebook oder sonstiges so genantes Socialzeugs. Keine “to do Liste”. Keine Diskussionen mit eventuell anwesenden Personen. Keine Planung, kein Garnichts.

Einfach Ruhe! Die Welt hat es viele Stunden geschafft, sich weiter zu drehen, während ich geschlafen habe. Das wird sie auch noch eine weitere halbe Stunde verkraften, ohne unterzugehen. Auch wenn ihr meine enorm wichtige Persönlichkeit natürlich fehlen wird.

OK, vielleicht mal ein kleiner Eintrag im Dankbarkeitstagebuch, wenn mir danach ist.

Und wie man so sagt, der Tag wird so wie man ihn beginnt. Und falls der Alltagswahnsinn dann doch über mich hereinbrechen sollte, werde ich ihn schon meistern, tausendfach erprobt.

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