Es waren einmal zwei Hühnerbauern. Die hatten Hühner und einen Hühnerstall, wer hätte das gedacht?

Der erste Hühnerbauer ging am morgen in seinen Stall, um die Früchte der Nacht zu ernten. Er lief mit seinem Korb durch das Hühnerhotel und sammelte gewissenhaft all die Hühnerscheiße ein, die seine Schützlinge ihm geschenkt hatten. Die Eier lies er liegen. Sie verfaulten regelmäßig auf dem Boden und damit konnten selbst sie noch einen Beitrag zum üblen Gestank beitragen.

Die ganze Scheiße trug er in sein Haus und übergab sie seiner Familie, die den Anblick und den Gestank der ganzen Hühnerkacke schon lange satt hatte. Aber sie ertrugen es, jedenfalls noch zu diesem Zeitpunkt. Freunde und Nachbarn hatten sich schon lange abgewandt, da sie das Elend nicht mehr ertragen wollten.

Dann war da noch der zweite Hühnerbauer. Auch er ging morgens mit seinem Körbchen in den Stall um die Früchte der Nacht zu sammeln. Er hob die Eier auf, befreite sie etwas von der Scheiße die hin und wieder an den ihnen klebte, und legte sie in seinen Korb. Die Hühnerscheiße lies er liegen und von Zeit zu Zeit kratzte er sie zusammen, um seinen Garten damit zu düngen.

Seiner Familie machte er am Abend ein herrliches Omelette, das im ganzen Haus duftete. Die restlichen Eier verkaufte er entweder für gutes Geld auf dem Markt oder er verschenkte sie ganz einfach an Freunde und Nachbarn. Die waren ihm dafür dankbar, und seine Kunden liebten seine frischen Eier.

Beide Hühnerbauern fangen am Morgen mit der gleichen Tätigkeit an, in einem Hühnerstall der stinkt.

Es ist nicht immer einfach, die Eier zwischen der ganzen Hühnerscheiße zu finden, zumal sie manchmal auch ziemlich verkackt sind. Aber mit etwas Übung gelingt es, so schwer ist es nicht.

Was trägst du jeden Tag in dein Haus? Die Eier oder die Scheiße?

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Kategorien: Allgemein

1 Kommentar

Andreas · 8. Januar 2020 um 15:42

Eine witzige kleine Geschichte, in der viel Wahrheit steckt. Leider sehe selbst oft nur die negativen Dinge im Leben. Ich sammle die Sch… ein und lasse die Eier liegen.

Hoffentlich gelingt es mir irgendwann einmal, diese Sache zu ändern.

Danke für den Artikel

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