Seit nun drei Monaten beschäftigt mich eine Mittelfußverletzung. Beim Supermototraining bin ich abgestiegen. eben so ein Abgang, den man macht während der Motor noch läuft. Irgendwie ist mir dabei der Motorblock auf den Fuß gefallen – und autsch. Nun ja, das Dauert und ich laufe immernoch durch die Gegend wie der Großvater von Captain Ahab.

Doch plötzlich findet man wieder mit allen Menschen ein gemeinsames Gesprächsthema – das Leid.

Bereitwillig steigen die Leute in dieses Thema ein. Die Mienen verfinstern sich, Sorgenfalten klettern auf die Stirn, ein Gespräch entsteht.

Schnell steigert man sich ekstatisch hinein, hangelt sich von einer Qual zur nächsten. Oh wie schön, das eigene Leid und das des Gegenübers in den malerischsten Bildern. Dabei kann dann auch quasi nebenbei noch auf den maroden Zustand des Gesundheitswesens eingegangen werden. Und der Bogen zu all den weiteren Missständen auf dieser buckligen Welt ist auch schnell gespannt.

Eines der tollsten Gefängnisse die wir und für unser Würstchenleben bauen können, eine bessere Möglichkeit die Welt in Schwarztönen zu colorieren findet sich wirklich nicht so schnell. Und das beste dabei ist, das man die Schuld voll auf das Schicksal, Gott oder eben das System abwälzen kann. Die absolut gelungene Unterwerfung. Und hier finden sich massenhaft Mitgefangene, keiner muss sich einsam fühlen.

Nur schade, das ich dabei einfach nicht mitspielen will.

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Kategorien: Allgemein

1 Kommentar

Stefan Morariu · 20. April 2019 um 13:55

The best – und auf einmal ist man gar nicht mehr so sonderbar, man war es nur solange alles gut war haha.

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